ARD Radio Tatort
Editorial Illustration
für Hörspiele

Ein Mann verloren und einsam mitten in der Nacht im Hamburger Kiez. Er telefoniert. Düstere Licht-Atmosphäre wie bei Fahrstuhl zum Schafott

Seit dem Bestehen der beliebten Hörspielreihe der ARD, die im Jahr 2008 startete, zeichne ich jeden Monat die künstlerischen Editorial-Illustrationen für die Kriminal-Hörspiele. Dies macht mir jedes Mal große Freude, da ich als Audiophiler Hörspiele generell liebe und genieße. Eigentlich dürfte ich das als Illustrator und Animator ja gar nicht sagen, aber in der reiz- und bilderüberfluteten Welt von heute sind Podcasts und Hörspiele ideal, um sich buchstäblich sein eigenes Bild von einer Sache zu machen. Eben bestes Kopfkino. Und auch ideal geeignet, um einfach mal die Klappe zu halten und das Zuzuhören zu üben. Aber wie auch immer: es freut mich, den mit tollen Sprechern und hochwertig inszenierten Folgen ein “Gesicht” geben zu können.

Von Fall zu Fall

Die ersten zwei Jahrgänge wechselten von reinem Schwarz-Weiß über Rasterpunkte und Gelb zu dem Konzept, das ich ab 2013 einführte: eine Grundfarbigkeit der zwei Farben Gelb und Rot, dazu Schwarz, Weiß und Grauabstufungen. Das zusätzlich eingeführte Rot entspricht dem “Tatort-Rot”, das die ARD in ihrer Mediathek einsetzte und ist natürlich der ideale Zusatz, wenn es in 100 Prozent der Fälle primär um Mord und Totschlag geht.

Ich wollte keinen Komplementärkontrast mit einer anderen Farbe, sondern einen monochromen Look, bei dem durch Grau trotzdem eine gewisse Kühle erzeugt werden kann. Gleichzeitig hat man durch das durchgängige Farbschema einen Look, der eine gute Wiedererkennbarkeit ermöglicht.

Bis April 2013, Folge “Förderwind”, waren die Illustrationen quadratisch angelegt. Danach war das  16:9 Format gewünscht,  weil das besser in das damalige Gestaltungs-Konzept der mittlerweile wieder aufgelösten ARD Mediathek passte.

Die ganze Bandbreite

Die Arbeit im 16:9 Format war eigentlich ein Gestalten im 32:9 Format, weil durch das adaptive Design, was mobilen Webseiten zu eigen ist, das Format und somit die Bilddarstellung bis in dieses weite Extrem beschnitten werden kann. In Zeiten der ARD Mediathek war immer zu beachten dass sich etwas optisch sinnvoll Lesbares immer sehr zentral im Bild, am linken oder rechten Rand befindet. Mittlerweile habe ich mich davon wieder lösen können, wodurch die Gestaltung der Bildkomposition wieder freier wurde, da die Illustrationen heute auf den Webseiten der jeweiligen Sendeanstalten wie auch sonst üblich freier präsentiert werden.

Natürlich gibt es immer wieder Motive, die ich lieber als Hochkant-Format illustrieren würde, aber am Ende findet sich immer eine Lösung. Ich denke beim Skizzieren der Ideen daher immer sehr “filmisch”, eben im Breitwandformat und setze die Illustration dann um, als wäre es ein Bild in einer Graphic Novel.

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Die Video-Trailer

2020 und ’21 animierte ich auch die Teaser-Trailer für die Hörspiele, die auf Socialmedia-Plattformen wie Facebook zur Ankündigung der neuen Folge genutzt wurden. 

Die Illustrationen werden von vorneherein in Photoshop als Ebenen angelegt, wodurch man beim Animieren des Trailers gut mit Parallaxeffekten spielen kann. Also die Illusion von 3D durch Tiefenstaffelung der Ebenen. 

 

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