Immun im Cartoon
didaktischer Comic
über Viren & Co., Band 1

ein cooles Comicbild von Jürgen Frey: ein Virus schwebt auf einen DNA-Strang zu. Wir sehen die einzelnen Bausteine der DNS, die gleich umprogrammiert werden wird. Sie produziert daraufhin Virus-Armeen.

Vorlage für meinen halbstündigen Cartoon-Film über unser Immunsystem war dieser 24-Seiten starke didaktische Viren-Comic. Dies ist der erste von zwei Comicbänden  über unsere Immunreaktion. Comicband 2, “Ein böser Tag im Knochenmark”, finden Sie hier. Seit seiner Fertigstellung, Ende 2004, wird die Geschichte von der dsai für Öffentlichkeitsarbeit bzw. für den Schulunterricht genutzt. Diese Form von Edutainment hat erfreulicherweise viele Kinder für diesen wundervollen Mikrokosmos unserer Körperzellen begeistert, von dem ich selbst nach wie vor fasziniert bin.

Neben der Concept Art bzw. Illustration des Immunsystems im Comicstil, war ich als Autor auch für die Entwicklung der Story und die Dialoge verantwortlich. Zusammen mit Frau Doris Theato von der dsai arbeitete ich ca. ein halbes Jahr an diesem Comic. Frau Theato, von der der Anstoß zu diesem schönen Projekt kam, stand mir bei beiden Comics als wissenschaftliche Beraterin faktencheckend zur Seite. Denn meine Geschichte sollte natürlich auch mit dem medizinischen Wissen und biologischen Abläufen übereinstimmen.

Produktion des ersten Comics

Ziel des Projekts war es, Kindern und Jugendlichen verständlich zu erklären, wie sich unser Körper gegen Krankheitserreger wehrt. Die Herausforderung bei meiner Autorentätigkeit war es, die sehr komplexen Vorgänge in eine lineare und gut nachvollziehbare Story zu übersetzen. Denn bei der körperlichen Reaktion auf eine Infektion läuft im Körper vieles auch parallel ab.

Allgemein betrachtet ist unser Körper bzw. das Immunsystem ständig Virenangriffen, Bakterienbefall oder auch Pilzen ausgesetzt. Die unterschiedlichsten Antigene, Antikörper und sonstigen “Beamten” unserer Gesundheits-Polizei ärgern sich gegenseitig im fortlaufenden Wechselspiel. Langweilig wird’s da keinem. Dazu kommt auch, dass es zwischen RNA-Viren und DNA-Viren einen Unterschied gibt. Zur Rubrik RNA-Virus gehören z. B. Corona-Viren oder das Polio-Virus. Zu  den DNA-Viren gehören beispielsweise das Adenovirus oder Herpes-Viren. Beim RNA-Virus findet die Replikation im Zytoplasma statt. Bei DNA-Viren geschieht die Replikation im Zellkern, wie in meinem Comic dargestellt. Wie und wo fängt man an, was muss rein, was lässt man weg? Um also den Rahmen der Geschichte nicht zu sprengen, wollte auch Frau Theato dass wir uns am Ende auf die allgemeinen Prinzipien und Bascis der Immunreaktion konzentrieren.

Und was das gewünschte Grundverständnis betrifft, kommt der didaktische Comic sowie mein wissensvermittelnde Film “Immun im Cartoon” bei den Schülern sehr gut an. Manche schreiben mir sogar, dass  ihnen meine Werke gut bei den Vorbereitungen für ihr Abitur geholfen haben. Das freut mich sehr!

Ein rosafarbener T-Lymphozyt kommt angerast und erklärt einer verdutzten B-Zelle, dass sie Viren angreifen müssen.

Der T-Lymphozyt informiert die B-Zelle: Jetzt kann sie kommen, die Immunantwort! Die T-Lymphos als schlaue Brillenträger reden natürlich höchst gestelzt. Wie alle schlauen Leutchen mögen sie es nämlich sehr, sich beim Reden zuzuhören.

Inhalt und Character Design

Die Geschichte startet mit einem Krankenbesuch. Ein Schüler liegt mit grippalem Infekt und laufender Nase im Bett, als er Besuch von einem Freund bekommt. Dieser kriegt einen kräftigen Nieser ab. Dadurch werden die Viren in den Tröpfchen auf seine Haut katapultiert. Nach der Landung sehen sich die Möchtegern-Piraten der ersten Hürde ausgesetzt: der unspezifischen Immunantwort. Dazu zählt auch die Haut, die für die mikroskopische Schädlinge meistens undurchdringlich ist. Die Übeltäterchen müssen sich durch die Nase durchschlagen, aber enden dort im Schleim, der sie durch das Enzym Lysozym auflöst. Ein fieses Virus kommt natürlich durch und kapert eine Zelle, worauf sich die Lymphozyten und Makrophagen einschalten.

Natürlich handeln Viren in der Realität nicht so linear. Allein wegen den Größenverhältnissen wären die Winzlinge längst von der Sonne und dem UV-Licht verdunstet worden, bis sie in der Nase ankämen. Wenn sie denn überhaupt Beinchen zum Wandern hätten. Aber das ist eben das Schöne an Comics: die künstlerischen Freiheit.

Concept Art mit Photoshop: die Tropfen landen gleich auf der Hautoberfläche. Gerne hätte ich den Comic in diesem Stil illustriert, der Zeitplan und das Budget ließen es leider nicht zu.

Concept-Art: Ein Entwurf für die Oberfläche der Haut, während der Nies-Regen der Tröpfchen-Infektion zur Landung ansetzt.

Cover-Art Entwürfe und Download

In diesem Sinne inszenierte ich die Viren auch als kleine Freibeuter, die den Körper buchstäblich kapern wollen. Anleihen wie kleine Holzbeine, Enterhaken und Augenklappe durften da beim Character-Design der Virus-Piraten natürlich nicht fehlen!

Hier noch nebenstehend das Cover und ein Entwürfe von 2004. Den kompletten Comic können Sie sich hier ansehen und herunterladen.

 

Bleistift-Skizze für ein Comic-Titelblatt: Eine Gruppe Viren steht mit Enterhaken auf einer Zelle, im Hintergrund große weiße Blutkörperchen, die zum angriff bereit sind.
Comic-Cover mit Photoshop illustriert: Eine Zelle strahlt geheimnisvoll. Auf ihr steht ein fieses Virus mit Enterhaken. Es gräbt in in die Zelloberfläche, um sie aufzureißen. Im Hintergrund drei riesige weiße Blutkörperchen. Weiter im Hintergrund andere Körperzellen, die eine atmosphärische Kulisse bilden.

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